Bruno Taut

Taut, Bruno (1880-1938), Architekt, ein wichtiger Vertreter des Expressionismus. Er wurde am 4. Mai 1880 in Königsberg geboren und war 1904 bis 1908 Student bei Theodor Fischer in München. 1908 machte er sich mit seinem Bruder Max Taut und Franz Hoffmann in Berlin selbständig. Er organisierte die Gläserne Kette und war Mitglied der Vereinigung des Rings. Taut wollte sich von überlieferten Gestaltungszwängen befreien und jede Bauaufgabe den individuellen Gegebenheiten entsprechend lösen. Er ist ein Wegbereiter des Neuen Bauens. 1914 wurde er durch seinen eigenwilligen Glaspavillon auf polygonalem Grundriss für die Ausstellung des Deutschen Werkbundes in Köln bekannt. 1919 initiierte er den Briefwechsel der Gläsernen Kette (bis 1920), 1921 bis 1924 arbeitete er dann als Stadtbaurat in Magdeburg. 1924 bis 1932 war Taut als beratender Architekt der GEHAG (Baugesellschaft für gemeinnütziges Bauen) in Berlin-Zehlendorf u. a. mit Hugo Häring zusammen tätig, von 1931 bis 1932 hatte er eine Professur an der Technischen Hochschule in Berlin-Charlottenburg inne. 1932 ging Taut nach Moskau, nach 1933 arbeitete er in Japan. Seit 1936 lehrte er an der Akademie in Istanbul (Türkei). Er starb am 24. Dezember 1938 in Ankara.

Zur Erneuerung des Wohn- und Siedlungsbaus trug er durch die Hufeisensiedlung in Berlin-Britz (1925-1931) und Onkel-Toms-Hütte in Zehlendorf (1926-1931) bei. Taut schrieb u. a. Die Stadtkrone (1919), Alpine Architektur (1920), Der neue Wohnbau (1927) und Die neue Baukunst in Europa und Amerika (1929).