Le Corbusier

Le Corbusier, eigentlich Charles Édouard Jeanneret-Gris, (1887-1965), französisch-schweizerischer Architekt, Städteplaner, Maler und Schriftsteller, der vor allem die Entwicklung der modernen Architektur stark beeinflusste. Le Corbusier wurde am 6. Oktober 1887 in La Chaux-de-Fonds (Kanton Neuenburg) geboren. Nach einem Studium bei Auguste Perret arbeitete er kurzzeitig mit dem österreichischen Architekten Josef Hoffmann zusammen. 1917 ging Le Corbusier nach Paris, wo er 1922 mit seinem Cousin Pierre Jeanneret (1896-1967) ein Architekturbüro gründete. Nach 1927 arbeitete er als Stadtplaner u. a. in Paris, Madrid, Berlin und Moskau.

Als bildender Künstler war Le Corbusier einer der Wegbereiter des Purismus, einer Strömung, die mit ihrer Forderung nach strengen geometrischen Formen dem Kubismus nahe steht. Dieses Konzept verfolgte er auch im Wohnungsbau. 1920 gehörte er zu den Gründern der Zeitschrift L’Esprit Nouveau (Der neue Geist), für die er zahlreiche architekturtheoretische Aufsätze schrieb (1920-1925). 1928 gehörte er zu den Mitbegründern der CIAM, einer internationalen Architektenvereinigung, die Grundsätze der modernen Architektur formulierte.

Seine Vorstellungen gipfeln im Ideal einer funktionalen „Wohnmaschine”, die ästhetische Strenge und höchste Nutzbarkeit für ihre Bewohner verbinden soll. Zur Realisierung seiner Konzeption griff er auf neuartige Baumaterialien wie Stahlbeton, Glas, Kunststoff und Ähnliches zurück und bediente sich ungewöhnlicher Grundrisse. Den Proportionen seines vom Brutalismus geprägten Monumentalstils liegt ein von ihm selbst entwickeltes System zugrunde (Modulator), welches, ausgehend von einer durchschnittlichen Körpergröße (1,75 Meter bzw. 2,16 Meter mit nach oben ausgestreckter Hand), auf den Grundsätzen des Goldenen Schnitts beruht.