Schlusswort

Das Schlusswort zur Seite "über Design" soll an dieser Stelle Walter Gropius haben, dessen hier zitierten Worte bis heute Gültigkeit besitzen.

"Die Materie an sich ist tot und wesenlos. Erst die Form spendet Leben, das der Schöpferwille des Künstlers ihr einhaucht ... der Wert des Kunstwerks besteht erst in der seelischen Befriedigung eines inneren Erlösungsdranges, nicht etwa im Wert des Materials."
(Walter Gropius)

Die Aussage des Bauhaus-Gründers Walter Gropius bringt den Wandel und die Wende in der Kunstauffassung auf den Punkt.

Nicht das kostbare Material, nicht der ornamentale Überwurf, sondern die Form - das Design - bildet den künstlerischen Gegenstand.

Die nunmehr einsetzende Sachlichkeit war im Grunde ein weiterer Schritt zur Programmerfüllung, erscheint aber auf den ersten Blick als Gegenbewegung, als Reaktion- und war es auch in der Tat bezüglich des Ornaments: Dieses verschwand zwar nicht, erstarrte jedoch sichtlich unter dem kalten Guß der Verdammung. Schwung, Spiel und Erfindungsgabe, welche die Arbeiten eines Eckmann, Pankok, Endell, Christiansen und vieler anderer reizend gemacht hatten, auch die großartigen, kämpfenden Linienzüge van de Veldes, das alles schrumpfte zusammen, trocknete ein.

Wie den von der Phantasie geleiteten Spielen der Kinder das militärische In-Reih-und-Glied zu folgen pflegte, so wurde ab 1902 aus dem Dynamisch-Bewegten, dem Gleiten und Tanzen von Linie, Form und Farbe, als hätte jemand "Stillgestanden!" kommandiert, die bewegungslose, abstrakte Figur: Quadrat und Kreis, Rhombus und Oval, gereihtes und geordnetes Nebeneinander von gedrungenen Einzelmotiven.